Chaos Computer Club Dresden: Symposium "Datenspuren - Privatsphäre war gestern"

"Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen" proklamierte der Chaos Computer Club Ende der 80er Jahre. Seitdem nimmt die Nutzung von Computertechnik im Alltag ständig zu -- Technologie, die auch personenbezogene Daten erfasst, weiterverarbeitet und vorrätig speichert. Jeder zieht eine Spur von Daten hinter sich her, egal ob er sein Handy einschaltet, Webseiten besucht, E-Mails schreibt, mit dem Flugzeug fliegt, bargeldlos bezahlt oder Strassenbahn fährt. Die Verknüpfung all dieser Informationen gibt Behörden und Industrie die Möglichkeit den gläsernen Menschen zu schaffen.

Dieser Entwicklung stehen eine Reihe von Bürgerrechten und Gesetzen gegenüber. Zuallererst ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung zu nennen, das seit dem Volkszählungsurteil von 1983 die Grundlage des Datenschutzes in Deutschland bildet. Danach darf jeder Bürger selbst festlegen, wem er seine persönlichen Daten zur Verfügung stellt. Da das Wissen um die Bedeutung dieser Rechte in einer Demokratie elementar für deren Wahrnehmung ist, formieren sich zunehmend Organisationen, die auf unterschiedlichste Weise Aufklärungsarbeit leisten. Ein prominentes technisches Beispiel hierfür ist das Projekt Anon zur Anonymisierung von Zugriffen auf das WWW, an dem die TU Dresden als wichtiger Partner beteiligt ist.

Der Chaos Computer Club Dresden lädt 21 Jahre nach dem "Orwell-Jahr 1984" zum zweiten Mal zu einem Symposium ein, auf dem wir das Thema gemeinsam mit Ihnen und unseren Referenten diskutieren möchten. Sie sind herzlich eingeladen, die Kehrseite einer Medaille kennen zu lernen, die jeder von uns längst trägt und der wir uns nicht mehr entziehen können. Lernen Sie mehr über Überwachung und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und erfahren Sie, was Sie konkret zur Wahrung Ihrer Rechte beitragen können.

Willkommen sind wie immer alle selbst denkenden Wesen. Der Eintritt ist frei.

Es wird Vorträge zu folgenden Themen geben: TK Überwachung, Vorratsdatenspeicherung, Anonymisierung im Internet, Biometrie, Identitätsmanagement, Videoüberwachung, RFID, Mobiltelefonie, Maut u.a.

Am Ende des Symposiums findet eine Diskussion statt.